Die Riester‑Rente ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge in Deutschland.
Sie funktioniert über Zulagen (staatliche Zuschüsse) + Steuervorteile + Eigenbeiträge.
Voraussetzung: Riester-zertifizierter Vertrag, Antrag auf Zulage bei der ZfA (Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen).
Die Förderung ist besonders attraktiv für Familien mit Kindern – durch die Kinderzulage.
Ein Riester-Vertrag kann klassisch (Versicherung) oder fondsgebunden sein.
Grundzulage: 175 €/Jahr für den Riester-Sparer (Stand aktuell).
Kinderzulage:
Berufseinsteiger-Bonus: Einmalig 200 €, wenn der Vertrag vor dem 25. Geburtstag abgeschlossen wird (je nach Tarif) FragFina
Mindesteigenbeitrag: Um die volle Zulage zu erhalten, muss man 4 % des sozialversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens einzahlen – abzüglich der Zulagen.
Es gibt eine Höchstgrenze: Der förderfähige Gesamtbeitrag (Eigenbeitrag + Zulagen) liegt bei maximal 2.100 €/Jahr bei vielen Riester‑Verträgen.
Antrag auf Zulagen: Viele Anbieter bieten ein „Dauerzulagenverfahren“, sodass der Antrag automatisch jedes Jahr gestellt werden kann.
Beiträge zur Riester-Rente können als Sonderausgaben in der Steuererklärung angesetzt werden (bis zu einem Maximalbetrag – häufig 2.100 €/Jahr, je nach Vertrag). t-online
Der Steuervorteil wird mit den Zulagen verrechnet: Das heißt, Steuerersparnis plus Zulagen ergeben den Gesamtförderbetrag.
Bei Auszahlung im Rentenalter: Die Rentenzahlungen sind nachgelagert steuerpflichtig.
Staatliche Förderung (Zulagen) macht die Rente bei Kindern sehr attraktiv.
Planbares Sparen für den Ruhestand mit Garantieelementen (je nach Produkt).
Steuervorteile in der Ansparphase.
Flexibilität: Riester-Verträge gibt es klassisch (Versicherung), fondsgebunden oder als Banksparplan.
Beitragssicherheit: Man kann den Eigenbeitrag relativ einfach anpassen, sofern man die Mindesteinzahlung für Zulagen erreicht.
Wenn man unter den 4 %-Sparbetrag fällt, gibt es nur anteilige Zulagen. FragFina
Die maximal förderfähigen 2.100 €/Jahr begrenzen, wie viel man effektiv „günstig“ sparen kann.
Auszahlungsphase: Rentenzahlungen werden besteuert, was die Netto-Rente schmälert.
Kosten: Je nach Anbieter können Abschluss‑ und Verwaltungskosten anfallen, besonders bei klassischen Riester-Policen.
Eingeschränkter Zugriff: Vor Rentenbeginn ist das angesparte Guthaben nicht immer vollständig flexibel nutzbar (je nach Vertrag).
Wir nehmen an: ein Elternteil schließt den Riester-Vertrag ab, es gibt 2 Kinder („Kind A“ geboren 2017, „Kind B“ geboren 2020, beide nach 2008, also je 300 €/Jahr Kinderzulage), und das Vorjahreseinkommen ist sozialversicherungspflichtig.
Zulagen-Grunddaten:
Grundzulage: 175 €
Kinderzulage: 2 × 300 € = 600 €/Jahr
Gesamtzulage maximal: 775 €/Jahr
Wir berechnen den jährlichen Mindest‑Sparbetrag, damit die volle Zulage ausgeschöpft wird:
Formel: = 4 % des Vorjahreseinkommens – Zulage = Mindesteigenbeitrag.
Beispiel 1: Hausfrau (kein eigenes oder geringes rentenversicherungspflichtiges Einkommen)
Angenommen: Hausfrau hat kein rentenversicherungspflichtiges Einkommen (bzw. sehr gering) → Beitragspflicht trivial oder sehr klein.
In solchen Fällen ist schwierig, den 4%-Berechnungswert in voller Höhe zu erreichen.
Dennoch: Da Zulagen unabhängig vom Einkommen gezahlt werden (wenn der Mindesteigenbeitrag erreicht wird), könnte theoretisch ein kleiner Eigenbeitrag nötig sein, um 175 € + 600 € Zulage zu bekommen.
Aber: Wenn die 4 %-Regel auf einem sehr niedrigen Einkommen basiert, ist diese „Mindestzahlung“ wahrscheinlich sehr gering – eventuell reicht ein kleiner Sparbeitrag aus, um die Zulagen zu erhalten.
Vorteil: Familien mit Kindern profitieren durch hohe Kinderzulage, selbst wenn das eigene Einkommen gering ist.
Risiko: Wenn der Beitrag zu niedrig ist, reduziert sich die Zulage anteilig.
Beispiel 2: Arbeiter 1
Angenommen: Vorjahres-Brutto = 25.000 €/Jahr.
4 % von 25.000 = 1.000 €/Jahr
Minus Zulage (775 €) → Mindesteigenbeitrag = 225 €/Jahr (ca. 18,75 €/Monat)
Wenn man diesen Betrag einzahlt, bekommt man die volle Zulage (Grund + Kinder).
Effektiv kostet einen der Riester-Sparplan damit relativ wenig, da der Großteil durch Zulagen gedeckt wird.
Beispiel 3: Arbeiter 2
Angenommen: Vorjahres-Brutto = 45.000 €/Jahr.
Ziehen wir die Zulage (775 €) ab → Mindesteigenbeitrag = 1.025 €/Jahr, also ca. 85,42 €/Monat (1.025 ÷ 12).
Wer diese Beiträge zahlt, erhält die vollen Zulagen.
Beispiel 4: Höchste Einkommen (bis zur Beitragsbemessungsgrenze)
Nehmen wir vereinfacht an: Vorjahres-Brutto = 100.000 €/Jahr (über der Beitragsbemessungsgrenze, also in der Praxis nur der sozialversicherungspflichtige Teil zählt – zur Vereinfachung hier angenommen als ganzes Einkommen).
4 % davon = 4.000 €/Jahr
Aber es gibt eine Deckelung: Viele Riester-Verträge haben einen maximal förderfähigen Gesamtbeitrag von 2.100 €/Jahr (Eigen + Zulage).
Um die maximale Zulage von 775 € zu bekommen, müsste man also 2.100 € einzahlen (sofern der Anbieter bzw. Vertrag das erlaubt).
Das würde bedeuten: Eigenbeitrag = 2.100 € – 775 € = 1.325 €/Jahr (~110,42 €/Monat)
Ein sehr hohes Einkommen profitiert nur begrenzt durch Zulagen, weil der förderfähige Betrag gedeckelt ist.
Hausfrau / sehr geringer Verdienst: Sehr attraktiv, da Kinderzulage sehr hoch sein kann und der Eigenbeitrag nur minimal sein muss, um die Zulage zu erhalten.
Geringverdiener: Sehr effizient – kleine Eigenbeiträge bringen große Zulagen.
Durchschnittsverdiener: Moderater Eigenbeitrag nötig, aber die Förderung rechnet sich gut.
Gutverdiener (an oder oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze): Vorteil eingeschränkt durch Höchstbeitrag; Riester ist weniger „Hebel-“ effizient, da Zulagen auf gedeckelten Betrag beschränkt.
Produktart: Versicherung, Banksparplan oder Fonds‑Riester? Je nach Risikobereitschaft.
Kostenstruktur: Abschluss‑, Verwaltungs‑ und Fondskosten prüfen.
Zulagenantrag: Dauerzulagen-Verfahren aktivieren, damit Jahr für Jahr automatisch die Zulage beantragt wird.
Flexibilität beim Beitrag: Achte, dass du deinen Eigenbeitrag anpassen kannst, z. B. wenn sich dein Einkommen ändert.
Auszahlungsphase: Wann beginnt die Rente, wie wird sie ausgezahlt, und wie hoch ist die Besteuerung im Alter?
Die Riester‑Rente kann besonders für Familien mit Kindern sehr attraktiv sein, da die Kinderzulagen (bei Kindern ab 2008: 300 €/Kind/Jahr) sehr hoch sind.
Der Mindest-Sparbeitrag von 4 % des Vorjahreseinkommens, abzüglich Zulagen, ist zentral, um die volle Förderung zu erhalten.
Für Gering- und Durchschnittsverdiener ist Riester oft sehr effizient, da der Eigenbeitrag relativ gering sein kann.
Bei hohen Einkommen ist die Effektivität begrenzt durch den jährlichen Höchstbeitrag (z. B. 2.100 €/Jahr bei vielen Verträgen).
Wichtig ist, einen Riester-Vertrag mit günstigen Kosten und passender Struktur zu wählen und sicherzustellen, dass alle Zulagen beantragt werden.
(Stand 11/2025)
Dies ist nur eine grobe Übersicht als Ratgeber.
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